Veranstaltung: | Kreiswahlprogramm 2023 |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand Stormarn (dort beschlossen am: 02.01.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.01.2023, 22:15 |
A3: Bauen
Text
Ausgangslage
Angesichts der rasant steigenden Mieten wird die Schaffung und langfristige
Sicherung von günstigem Wohnraum immer dringender. Wir setzen uns für die
Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft ein. Deren Gesellschafter können
der Kreis, teilnehmende Städte und Gemeinden sein. Auch genossenschaftliche
Organisationsformen bieten sich an. Der Bausektor ist für Ressourcenknappheit,
Zerstörungen von Ökosystemen und Artensterben mitverantwortlich, der steigende
Verbrauch an bebauten Flächen verschärft diese Probleme. Um den Konflikt
zwischen dem Bedarf an Wohnraum und dem damit verbundenen Flächenverbrauch zu
überwinden, müssen wir die Art ändern, in der wir bauen und wohnen. Der
Flächenverbrauch kann dadurch verringert werden, dass vermehrt mehrgeschossig
gebaut wird. Das hat auch Vorteile bei der Wärmedämmung und der
Energieversorgung.
Ziel
Wohnraum schaffen - bezahlbar und ökologisch.
Statt immer neue Baugebiete zu erschließen sollten Baulücken geschlossen und
Flächen für mehrgeschossigen geförderten Wohnraum ausgewiesen werden. Bestehende
Gebäude sollen erhalten und bei Bedarf umgebaut werden, bevor neu gebaut wird.
Eine möglichst lange Nutzungszeit schont Ressourcen und führt zu einer besseren
Energiebilanz.
<CLAIM>
Die Sanierung und der Umbau von Bestand ist dem Neubau vorzuziehen.
Leerstand von Wohnungen und Häusern soll nur für maximal ein Jahr zulässig
sein.
Bei Neubauten von öffentlichen Gebäuden soll eine Ökobilanz berücksichtigt
werden, die sich aus zwei Teilen zusammensetzt:
Den Ökobilanzen aller verwendeten Baustoffe und Materialien, inkl.
Herstellung, energetische Aufwendungen für den Transport der Baustoffe von
der Produktion bis zur Baustelle.
Den entsprechenden Umweltwirkungen aus dem Energieverbrauch während der
Nutzungsphase des Gebäudes
Kreisneubauten nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)
sind möglichst nach Gold Standard zu zertifizieren.
Wir wollen, dass bei Neubauten darauf geachtet wird, dass über
verschiedene Zyklen unterschiedliche Nutzungen möglich sind.
Wir setzen uns dafür ein, dass kommunale Liegenschaften sind energetisch
saniert werden.
In Zusammenarbeit mit der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn
(WAS) sollen ökologische Gewerbegebiete entstehen, die ein klimaneutrales
Energiekonzept vorsehen.
Öffentlich geförderter Wohnraum soll mit Passivstandard umgesetzt werden.
Wir fordern, dass der öffentlich geförderte Wohnraum ausgebaut wird. Die
Quote im Kreis soll auf mindestens 30 Prozent der Fläche festgeschrieben
werden.
Es soll verstärkt bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Durch serielle
Bauweise mit ökologischen Kriterien kann kostengünstig gebaut und eine
Förderquote von bis zu 100 Prozent erreicht werden. (Erläuterung:
Wohngebäude werden nicht mehr nur auf der Baustelle errichtet, sondern
ähnlich wie in der Automobilbranche durch industrielle
Herstellungsprozesse in einem Werk zumindest teilvorgefertigt.)
Wir fordern, dass eine kommunale Wohnungsgesellschaft gegründet wird, um
den Wohnungsbau voranzutreiben und auf diesem Weg günstigen Wohnraum
schafft. Die Gesellschaft sollte nach Möglichkeit genossenschaftlich
organisiert sein und Kreis, Städte und Gemeinden einbinden.
Wir wollen, dass die Stelle für das Flächenmanagement dauerhaft beim Kreis
eingerichtet wird, die unter anderem Konzepte zur Flächenentsiegelung
erstellt.
Gebäude sollen klimaneutral betrieben werden.
Gebäude sollen barrierefrei gestaltet werden.