Veranstaltung: | Kreiswahlprogramm 2023 |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand Stormarn (dort beschlossen am: 02.01.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.01.2023, 22:12 |
A2: Energie
Text
Ausgangslage
Die Zeit drängt. Durch Kriege und internationale Verwerfungen verstärkt sich für
uns alle die Energiekrise. Viele Menschen können ihre Strom- und Gasrechnungen
nicht mehr bezahlen. Ziele der Weltgemeinschaft auf Klimakonferenzen werden
durch Interessenvertretungen der Öl-, Gas- und Kohleindustrie boykottiert. Bei
der Senkung des CO2- Ausstoßes bewegen wir uns im Schneckentempo und das auch
noch bei steigender Weltbevölkerung. Die Erderwärmung nimmt bedrohliche Ausmaße
an, ob die Klimakatastrophe noch zu verhindern ist, ist fraglich.
Ziel
Wir benötigen eine regionale und dezentrale Energieversorgung auf nachhaltiger
Basis, um unabhängig von den fossilen Energieträgern zu werden. Kohle, Gas und
Öl gehören der Vergangenheit an. Die Zukunft gehört den regenerativen
Energieformen, wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Die Energieversorgung
gehört in Bürger*innenhand.
<CLAIM>
Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass erneuerbare Energien in Stormarn
ausgebaut werden. Um die Klimaschutzziele des Kreises zu erreichen, muss
kurzfristig der Anteil der Sonnen- und Windenergie an der Stromerzeugung
deutlich erhöht werden.
Wir wollen, dass die Attraktivität des Kreises Stormarn für Unternehmen,
insbesondere Start-ups, die neue Lösungen zur klimafreundlichen
Energieerzeugung und -speicherung entwickeln, gesteigert wird.
Bürger*innen sollen stärker beteiligt werden. Dies kann etwa durch
Genossenschaftsmodelle für Wind- und Solarparks, oder durch
Betreiber*innenmodelle von kommunalen Stadtwerken gelingen. Möglich sind
auch Zusammenschlüsse von Photovoltaik-Betreiber*innen Stromspeichern und
Windenergieerzeuger*innen mittels Smart Grids (Intelligente Stromnetze).
Durch die Zusammenarbeit der Kommunen und Bürger*innen-
Energiegenossenschaften soll ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung
geleistet wird.
Wir setzen uns dafür ein, dass Kommunen durch alternative Energieerzeugung
autark werden. Modellregionen sind in Deutschland bereits vorhanden, auf
deren Erfahrungen zurückgegriffen werden kann. Dies kann durch den Ausbau
der Fern- und Nahwärme mit Energieproduktion aus Solarthermie, Biogas,
Biomethan, Klärgas, Abwärme und Biomüll geschehen.
Das Klimaschutzmanagement des Kreises Stormarn soll dies beratend
unterstützt, etwa indem es Bundes- und Landes-Förderprogramme einbindet.
Außerdem sollen Bürgerinnen und Bürger im Bereich Klimaschutz besser
beraten werden.
Durch eine kommunale Kälte- und Wärmeplanung wollen wir, dass eine
treibhausgasneutrale und zugleich wirtschaftliche Wärmeversorgung
sichergestellt wird. Wir sehen es als die Aufgabe des Kreises und der
Kommunen die daraus resultierenden Veränderungsprozesse unter Einbeziehung
aller Akteur*innen aktiv zu gestalten.
Wir streben an, dass die Versorgung von Gebäuden sowie von Industrie und
Gewerbe mit Wärme und Kälte bis spätestens 2035 klimaneutral erfolgt. Hier
soll der Kreis das Klimaschutzmanagement der Kommunen unterstützen und bei
seinen eigenen Gebäuden mit gutem Beispiel vorangehen.
Der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen, insbesondere
kreiseigenen Gebäuden muss verstärkt werden.
Freiflächen-Solarthermie-Anlagen sollen stärker gefördert werden, um eine
zusätzliche Wärmequelle für die Fernwärme zu nutzen. Dabei wird Wasser,
durch Sonnenenergie aufgeheizt, in große Erdbecken geleitet und für den
Winter zum Heizen gespeichert.
Fracking-Versuchsbohrungen im Kreis lehnen wir weiterhin ab.
Änderungsanträge
- Ä1 (Birthe Jabs (KV Stormarn), Eingereicht)