Veranstaltung: | Kreiswahlprogramm 2023 |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.01.2023, 22:31 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A1NEU: Umwelt- und Ressourcenschutz
Text
Ausgangslage
Der Umwelt geht es schlecht, global und auch lokal hier im Kreis Stormarn. Die
Folgen des Klimawandels sind auch bei uns zunehmend spürbar, die Biodiversität
nimmt ab, unsere Gewässer werden belastet, es fällt zu viel Abfall an und wird
nicht vollständig wiederverwertet.
Unsere Moore und Wälder sind durch die veränderten Klimabedingungen und den
fortschreitenden Siedlungsdruck bedroht. Klimaschutz und Naturschutz sind eng
miteinander verzahnt. Eine intakte
Natur ist gut für das Klima, denn Moore und Wälder sind wichtige
Kohlenstoffspeicher. Insbesondere Moore sind gigantische Kohlenstoffspeicher und
sind damit echte Klimaschützer. Torfmoose ziehen beim Wachstum CO2 aus der
Atmosphäre und binden den Kohlenstoff. Werden Moore trockengelegt, gelangt der
Kohlenstoff als CO2 wieder in die Atmosphäre. Dies gilt es unbedingt zu
verhindern. Laut der Stiftung Naturschutz SH emittieren allein in Schleswig-
Holstein trockene Moorböden 2,8 Millionen Tonnen CO2.
Der Kreis Stormarn hat bereits – mit einem großen Beitrag der Grünen – vieles
für Umwelt- und Ressourcenschutz getan und ist vorbildlich in Schleswig-
Holstein. Es kann und muss aber auf Kreisebene mehr getan werden, damit auch
zukünftige Generationen hier in einer gesunden und intakten Umwelt gut leben
können.
Ziel
Wir haben zwar schon viel erreicht, aber unsere Ziele gehen darüber hinaus.
Deswegen werden wir weiterhin dafür eintreten, dass der Kreis so schnell wie
möglich klimaneutral wird, wir uns hier an die Folgen des Klimawandels anpassen,
unsere Natur und unser Wasser besser schützen und unser Abfall möglichst
weniger, aber mindestens vollständig und lokal wieder-/weiterverwertet wird.
Konkret wollen wir in den nächsten Jahren folgendes angehen:
<CLAIM>
Stormarn schneller klimaneutral machen
Eine schnellere Umsetzung (vor 2035) des Kreis-Klimaschutz-Konzepts werden
wir in allen Ausschüssen des Kreistags mit entsprechenden Anträgen
einfordern.
Wir setzen uns dafür ein, dass eine „Klimaschutz-Koordination“ der
Verwaltung und der Kreispolitik dauerhaft etabliert wird.
Wir sorgen mit Förderanträgen, Informationen und Aktionen dafür, dass die
Kommunen bei Klimaschutzprojekten verstärkt vom Kreis unterstützt werden.
Natur besser schützen
Wir dringen darauf, dass ein „Landschaftspflegeverband“ (in Schleswig-
Holstein „Ländliche Aktionsgruppen“ genannt) gegründet wird. Alle in
Landnutzung und Naturschutz aktive Personen und Gruppen sollen mehr für
die Natur und Landschaft in Stormarn erreichen. - besser gemeinsam und gut
gemanagt als jede*r für sich.
Wir wollen erreichen, dass „Naturfrevel“ durch entsprechendes Fachpersonal
besser aufgeklärt und ordnungsrechtlich effektiver verfolgt wird.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Ausgleichsflächen und Biotope und deren
angemessene Ausweisung seitens der Kommunen besser überwacht werden.
Wir arbeiten aktiv für den Naturschutz, um über einen besseren
Biotopverbund im Kreisgebiet und darüber hinaus eine stärkere biologische
Vielfalt zu erhalten.
Wir möchten, dass Kreisstraßen und -fahrradwege naturschutzgerecht
ausgestaltet und gepflegt werden.
Wir setzen uns weiter für den Kauf schützenswerter Flächen v.a. Moore ein.
Moore sollen nicht trocken gelegt werden.
Moore wieder vernässen.
Wälder schützen.
Wir wollen, dass der Kreis gezielt Gehölzpflanzungen, wie Knicks,
Bauminseln oder Solitärbäume, fördert.
Grundwasser und Offengewässer besser managen
Wir setzen uns für die Verabschiedung eines ambitionierten
Wassermanagementkonzepts ein. Dabei sollen die Folgen des Klimawandels
besonders berücksichtigt werden. Häufigere und heftigere
Starkregenereignisse und Trockenperioden müssen zukünftig besser gemanagt
werden.
Beim Schutz der Grundwasser-Reservoirs im Kreis soll in Zukunft die
Prävention Priorität vor der Reinigung bekommen. Dazu möchten wir mit den
Wasserwerken der großen Städte (v.a. „Hamburg Wasser“) Vereinbarungen zur
Förderung der Umstellung auf ökologischen Landbau initiieren (Vorbilder
sind Landkreise um Leipzig und München).
Wir möchten, dass Offengewässer besser geschützt werden. Neben der
effektiveren ordnungsrechtlichen Verfolgung von Verunreinigungen setzen
wir uns u.a. dafür ein, dass sie aktiv naturnah und ökologisch wertvoll
mit Hilfe des Kreises weiterentwickelt werden (z.B. Trave als
„Fokusfließgewässer“ für höchste ökologische Ziele).
Abfall verringern und vollständig im Kreisgebiet verwerten
Wir werden die Erweiterung der Bioabfallvergärung im Kreisgebiet (oder
Herzogtum Lauenburg) politisch unterstützen. Wir fordern eine bestmögliche
energetische und stoffliche Verwertung nach dem besten verfügbaren Stand
der Technik.
Wir wirken aktiv im „Umweltbeirat“ der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld
mit. Das Ziel bleibt, für möglichst geringe Emissionen zu sorgen.
Damit noch mehr Bioabfälle eingesammelt, energetisch genutzt und
klimaschützend dem Boden als Humus wieder zugeführt werden können, bringen
wir wie bisher Anträge ein, um Anreizsysteme zu schaffen, die „Fehlwürfe“
in den Abfallbehältern vermeiden helfen.
Wir machen uns stark für Abfallvermeidung, z.B. indem wir uns für die
Ansiedlung von Gewerbe einsetzen, das zur Reduktion von Abfällen beiträgt.
Änderungsanträge
- Ä1 (Stefan Alexander Mauel (KV Stormarn), Eingereicht)