Veranstaltung: | Kreiswahlprogramm 2023 |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand Stormarn (dort beschlossen am: 02.01.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.01.2023, 22:17 |
A5: Mobilität
Text
Ausgangslage
Den Straßenbau hat der Kreis auf den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr
übertragen und immer mit ausreichendem Geld ausgestattet. Jedoch werden die
Straßendecken vom Schwerlastverkehr immer schneller kaputt gefahren. Zuletzt
wurden bei den Baufirmen und beim Landesbetrieb Ingenieure und Baukapazitäten
knapp.
Die dazugehörigen Radwege erfahren weniger Sorgfalt. Im Kreis wird das
Radverkehrskonzept fortgeschrieben und bessere Radverkehrsanlagen werden
geplant, die stärker auf den Alltags-Radverkehr ausgerichtet sind. Innerhalb der
Orte werden an den Straßen keine Radwege mehr gebaut, seitdem die
Benutzungspflicht überwiegend entfiel und in der Folge auch der Bau von Radwegen
dort nicht durchgesetzt werden kann. Die Straßentrassen haben nicht genug Platz
für einen neuen Radweg. Ein in sich schlüssiges Radfahrnetz, wie es eine
Mobilitätswende braucht, besteht nicht. Es erfordert hohen Mitteleinsatz.
Der straßengebundene ÖPNV obliegt dem Kreis, gehört zum Hamburger
Verkehrsverbund und wird beständig ausgebaut. Den ständig verbesserten Standards
der Großstadt Hamburg folgt er mit Abstand. Große Entwicklungsschritte wie das
Bestellprojekt hvv hop und die beabsichtigte Elektrifizierung können nur im
Rahmen von Förderprogrammen aus Bundesmitteln bezahlt werden. Carsharing-
Angebote fehlen im Kreisgebiet sowohl in den Städten wie auch im ländlichen
Raum. Beim Ausbau zu barrierefreien Bushaltestellen haben die Orte noch großen
Nachholbedarf.
Das Patt der politischen Lager im Kreistag bremst bislang die Fortschritte.
Ziel
Eine entscheidende Mobilitätswende bei allen Verkehrsarten wollen wir wie
überall auch in Stormarn voranbringen. Nur mit ihr können wir den Klimawandel
noch verlangsamen.
Eine Grundlage ist eine deutlich bessere Fuß- und Radverkehrs-Infrastruktur. Der
Umstieg aufs Fahrrad gelingt nur, wenn wir alle Orte mit Radwegen vernetzen. Der
Straßenraum muss gerechter aufgeteilt werden und der motorisierte Verkehr muss
stärker abgegrenzt werden.
Innerorts, besonders bei Schulen und Kitas, sollte konsequent Tempo-30-gelten.
Mit der Einführung des Deutschland-Tickets werden Anreize für den Wechsel zum
ÖPNV geschaffen. Der Umstieg vom Auto auf den Bus erfordert engere Takte und
kürzere Anbindungen, angenähert an den Hamburger Standard.
Der Ausbau des ÖPNV-Angebots muss durch Bundes-, Landes-, und Kreismittel
gefördert werden
<CLAIM>
Planungsverfahren
Nutzer*innen und ihre Vertretungen beteiligen durch Öffentlichkeit.
Bahnen
Die Bahnen leistungsfähig machen.
Bau der S4 mit 10 Minuten-Takt bis Ahrensburg-Gartenholz und Weiterführung
über Bargteheide nach Bad Oldesloe.
Bahnhöfe als Mobilitäts-Knotenpunkte mit Bus, Radverleih, Bike & Ride,
Rad-Servicestation und Car-sharing ausbauen.
Kreisstraßen und überörtliches Straßennetz:
Sanieren statt neu bauen.
Auch auf schnelle Radfahrende (Pedelecs) ausrichten.
Radwege
Für Radwege an allen Kreisstraßen sorgen, auch durch neue gesetzliche
Regelungen des Landes.
Abmessungen anpassen an Lastenräder und Elektroräder durch mehr Breite und
schlankere Kurven.
Geschützte Radwege bevorzugen, Schutzstreifen vermeiden.
Radvorrangsrouten ausweisen.
Rad-Schulwege verkehrssicher ausbauen.
An Ziel- und Umsteigepunkten überdachte Abstellanlagen, auch Boxen zum
Abschließen.
Bei Bügeln beidseitige Anschließmöglichkeit.
Radwegweisung verdichten.
Herbst- und Winterdienst für die Radwege.
Eine*n Radverkehrsbeauftragte*n benennen.
Planer*in mit Radverkehrsspezialisierung in der Kreisverwaltung
beschäftigen.
Das Stormarner Radverkehrskonzept baulich umsetzen.
Busse/ÖPNV
Auf allen Hauptstrecken mindestens 30-Minuten-Taktung.
Auf allen Nebenstrecken mindestens 60-Minuten-Taktung.
Busfahrten auf Hauptstrecken bis in die Nacht.
Mehr Nachtverbindungen zwischen Bahn und Bus am Wochenende.
Auch schwach genutzte Teilstrecke und Fahrplanzeiten beibehalten.
Dichteres Liniennetz.
Möglichst viele schnelle und direkte Verbindungen.
Kurze, verlässliche Umsteigezeiten.
In den Bussen Platz für Kinderwagen, Rollstühle oder Fahrräder.
Den Busbetrieb auf Elektroantrieb umstellen.
hvv hop dort, wo auch Kleinbusse keine Lösung sind.
Gemeinden beim Umbau zu barrierefreien Haltestellen unterstützen.
Förderung der Ausbildung nebenberuflicher Busfahrer*innen.
Förderung weiterer Mobilitätsformen
Kommunale Angebote von Car-Sharing.
Lastenradverleih.
Betriebliches Mobilitätsmanagement.
Überwachung
Mehr Geschwindigkeitskontrollen.
Ausreichend Personal für die Überwachung des ruhenden Verkehrs.